Die Kunst der Vorbereitung – So gelingt Dein B2B-Fotoshooting mit Firmenkunden
Shootingvorbereitung: Ein erfolgreiches Fotoshooting im B2B-Bereich beginnt lange, bevor Du die Kamera in die Hand nimmst. Gerade in der Firmenfotografie ist eine sorgfältige, strategisch durchdachte Vorbereitung das A und O – nicht nur, um hochwertige Ergebnisse zu erzielen, sondern auch, um Vertrauen aufzubauen, Prozesse zu optimieren und Kunden nachhaltig zu begeistern. Wenn Du als Fotograf:in professionell im B2B-Sektor arbeiten willst, solltest Du Dir bewusst machen, dass Du nicht nur Bilder produzierst – Du lieferst visuelle Lösungen für unternehmerische Ziele und solltest eine ordentliche Shootingvorbereitung machen.
Zieldefinition und Erwartungsklärung
Bevor überhaupt ein Termin festgelegt wird, solltest Du gemeinsam mit Deinem Kunden ganz genau klären, wofür die Bilder verwendet werden sollen. Sollen sie die Corporate Website visuell aufwerten, für eine Recruiting-Kampagne genutzt werden oder Teil einer digitalen Imagekampagne in sozialen Medien sein? Oft verfolgen Unternehmen mehrere Ziele gleichzeitig – umso wichtiger ist es, dass Du hier aktiv nachfragst. In der heutigen Zeit, in der Markenwahrnehmung zunehmend digital stattfindet, spielen Authentizität und Identifikationspotenzial eine zentrale Rolle. Firmen erwarten Bilder, die nicht nur professionell wirken, sondern auch emotionale Nähe aufbauen.
Ein hilfreiches Mittel ist hier ein Briefing- oder Kickoff-Call, bei dem Du Dir genau notierst, welche Botschaften transportiert werden sollen, wie sich das Unternehmen selbst versteht und welche konkreten Anforderungen an Stil, Format und Bildsprache bestehen. Achte darauf, nicht nur zuzuhören, sondern auch zu beraten – gerade kleinere Unternehmen wissen oft gar nicht, was fotografisch überhaupt möglich oder sinnvoll ist. Du kannst hier als kreativer Sparringspartner glänzen.
Locationscouting und Logistik
Ein häufig unterschätzter Punkt in der Shootingvorbereitung ist die Wahl der richtigen Location. Soll im Unternehmen selbst fotografiert werden, musst Du vorher prüfen, ob die Räume genug Licht bieten, ob sie aufgeräumt und visuell geeignet sind oder ob eventuell Möbel umgestellt werden müssen. Du solltest auch klären, ob es sensible Bereiche gibt, die nicht gezeigt werden dürfen, oder ob bestimmte Maschinen oder Personen im Fokus stehen sollen.
Gerade im B2B-Bereich ist es wichtig, ein Gefühl für die Arbeitsrealität vor Ort zu bekommen. Ein Vorab-Besuch oder ein virtuelles Scouting per Video-Call kann Dir helfen, mögliche Herausforderungen rechtzeitig zu erkennen. Und denk daran: Auch der beste Plan nützt nichts, wenn das Equipment nicht rechtzeitig an Ort und Stelle ist. Stelle sicher, dass Du alle technischen Aspekte wie Stromversorgung, WLAN für Tethering, Requisiten und eventuell notwendige Genehmigungen rechtzeitig berücksichtigst.
Mitarbeiter als Models: Authentizität statt Agenturgesichter
Ein Trend, der sich in den letzten Jahren deutlich verstärkt hat, ist der Einsatz echter Mitarbeiter:innen als Models. Unternehmen wollen sich nicht mehr nur glatt und generisch präsentieren, sondern setzen verstärkt auf Authentizität. Für Dich bedeutet das, dass Du besonders sensibel mit den Personen umgehen musst, die vielleicht noch nie vor einer professionellen Kamera standen. Nimm Dir Zeit für ein paar Worte vorab, erkläre, was passieren wird, und gib einfache, klare Anweisungen. Oft hilft es, zwischendurch ein paar Ergebnisse am Laptop oder Display zu zeigen – das stärkt das Selbstvertrauen und fördert die Zusammenarbeit.
Du solltest außerdem mit dem Unternehmen abstimmen, ob es einen Dresscode gibt oder ob Styling-Hilfe angeboten wird. Auch ein professionelles Make-up kann Wunder wirken – nicht im Sinne von Glamour, sondern um Glanz und Hautunregelmäßigkeiten zu minimieren. So fühlen sich die Mitarbeitenden wohler und das sieht man auch auf den Bildern.
Rechtliches und Datenschutz: Kein Shooting ohne Freigabe
In Zeiten von DSGVO, Social-Media-Präsenz und sensibler Unternehmenskommunikation ist das Thema Rechtliches wichtiger denn je. Du brauchst schriftliche Einverständniserklärungen der abgebildeten Personen, am besten in Form von Model Releases, die genau festlegen, wofür die Bilder genutzt werden dürfen. Biete Deinem Kunden am besten gleich ein rechtssicheres Formular an, das Du schon im Vorfeld bereitstellst – das wirkt professionell und erleichtert dem Unternehmen die internen Abstimmungen.
Auch solltest Du klären, ob bestimmte Fotos nach einer gewissen Zeit wieder offline genommen werden sollen, etwa wenn Mitarbeiter:innen das Unternehmen verlassen. Das kannst Du über zeitlich beschränkte Nutzungsrechte regeln. Je klarer hier die Absprachen, desto weniger Konflikte gibt es später.
Visuelle Konsistenz und Markenidentität
Eine weitere wichtige Vorbereitung betrifft das visuelle Erscheinungsbild der Bilder. Hast Du schon mit der Marketingabteilung gesprochen? Gibt es ein Corporate Design Manual oder zumindest ein Styleguide, an dem Du Dich orientieren solltest? Farbwelten, Perspektiven, Ausleuchtung – all das sollte zu den bisherigen Materialien passen, damit ein konsistenter Markenauftritt gewährleistet ist.
Gerade wenn Du mit größeren Firmen arbeitest oder Teil einer übergeordneten Kampagne bist, ist das essenziell. Frag auch nach dem geplanten Einsatzformat: Querformat für LinkedIn-Banner? Hochformat für Instagram-Stories? Titelbilder für PDFs oder Präsentationen? Diese Details beeinflussen Deine Bildkomposition von Anfang an und sollten daher nicht dem Zufall überlassen werden.
Künstliche Intelligenz, Nachhaltigkeit und Diversity – aktuelle Themen berücksichtigen
Immer mehr Unternehmen legen Wert darauf, dass ihre Bildwelt bestimmte Werte transportiert. Nachhaltigkeit, Diversität und soziale Verantwortung sind keine leeren Buzzwords mehr, sondern elementarer Teil moderner Unternehmenskommunikation. Wenn Du diese Themen mitdenkst, zeigst Du nicht nur Weitsicht, sondern positionierst Dich auch als strategischer Partner. Biete Deinem Kunden zum Beispiel an, Szenarien zu fotografieren, die nachhaltige Produktionsweisen oder vielfältige Teams zeigen – natürlich ohne es zu inszeniert wirken zu lassen.
Auch KI spielt eine zunehmende Rolle: Viele Unternehmen nutzen mittlerweile KI-generierte Inhalte oder setzen auf hybride Prozesse, in denen echte Fotos mit KI-gestützten Retuschen oder Erweiterungen kombiniert werden. Du kannst Deine Kunden beraten, wie sich echte Fotografie sinnvoll mit KI-Elementen kombinieren lässt, etwa für individuelle Bildhintergründe oder fotorealistische Composings.
Vorbereitung ist Vertrauen
Wenn Du Dein Shooting im B2B-Bereich sorgfältig vorbereitest, legst Du nicht nur die Grundlage für gute Bilder – Du schaffst Vertrauen. Du zeigst, dass Du nicht einfach „nur Fotos machst“, sondern dass Du Prozesse verstehst, Anforderungen antizipierst und Lösungen lieferst. Genau das ist es, was professionelle Firmenfotografie heute ausmacht: strategische Bildkompetenz auf Augenhöhe.
Mach Dir bewusst: Du bist Teil der Markenbildung Deines Kunden. Je besser Du vorbereitet bist, desto mehr kannst Du bewirken – im Bild und im Business.