ALPEN-Methode: Dein Schlüssel zu mehr Struktur, Fokus und Gelassenheit
ALPEN-Methode: Dein Schlüssel zu mehr Struktur, Fokus und Gelassenheit

ALPEN-Methode: Dein Schlüssel zu mehr Struktur, Fokus und Gelassenheit

Die ALPEN-Methode ist eine einfache und sehr wirkungsvolle Technik für dein tägliches Zeit- und Selbstmanagement. Sie hilft dir, deine Aufgaben klar zu strukturieren, realistisch zu planen und den Überblick über deine Prioritäten zu behalten. Der Name ist ein Akronym, bei dem jeder Buchstabe für einen Schritt steht:

  • A – Aufgaben notieren: Alles, was du heute erledigen willst oder musst, wird schriftlich festgehalten – beruflich wie privat.

  • L – Länge schätzen: Du überlegst, wie viel Zeit jede Aufgabe in Anspruch nimmt.

  • P – Pufferzeiten einplanen: Da immer Unvorhergesehenes passiert, blockst du bewusst Reservezeit (ca. 40 % deines Tages).

  • E – Entscheidungen treffen: Du legst fest, welche Aufgaben Priorität haben und was du wirklich heute angehst.

  • N – Nachkontrolle: Am Ende überprüfst du, was geschafft wurde, was verschoben werden muss und wie gut deine Planung funktioniert hat.

Der Sinn der Methode liegt darin, realistische Tagespläne zu erstellen, Überforderung zu vermeiden und deine Energie gezielt einzusetzen. Statt blind To-do-Listen abzuarbeiten, führst du einen kleinen Kreislauf von Planung, Umsetzung und Reflexion. So wächst mit der Zeit deine Fähigkeit, Aufgaben einzuschätzen, Wichtiges von Unwichtigem zu trennen und deine Tage bewusst zu gestalten.

👉 Kurz gesagt: Die ALPEN-Methode macht deinen Alltag übersichtlicher, planbarer und entspannter, weil du nicht nur organisierst, sondern auch regelmäßig reflektierst und lernst.

ALPEN-Methode: Warum du heute eine robuste Tagesmethode brauchst

Die Arbeits- und Lebenswelt fühlt sich für viele wie ein ständiger Steilanstieg an: hybride Meetings, E-Mails, Chat-Pings, private To-dos, die zwischen zwei Terminen in den Kopf springen, und die leise Sorge, ob du das Richtige tust oder nur beschäftigt wirkst. Gleichzeitig öffnen sich neue Möglichkeiten durch Remote-Work, asynchrones Zusammenarbeiten und digitale Assistenten. Genau hier hilft die ALPEN-Methode. Sie ist schlicht genug, um jeden Tag zu funktionieren, und flexibel genug, um in Kalendern, Task-Apps, Papierheften oder gemeinsam genutzten Familienplänen zu leben. Vor allem schafft sie eine Brücke zwischen Business und Privatleben, denn dein Gehirn unterscheidet nicht zwischen beruflichen und privaten Verpflichtungen – es zählt nur offene Schleifen.

Das Prinzip hinter ALPEN in einem Satz

Du sammelst alles, was ansteht, schätzt realistisch den Zeitbedarf, gibst deinem Tag Luft zum Atmen, triffst klare Prior-Entscheidungen und überprüfst am Ende ehrlich den Effekt deiner Planung. Aus diesen fünf Schritten entsteht tägliche Wirkung, die du spürst, weil sie unmittelbare Auswirkung auf Fokus, Gelassenheit und Ergebnisqualität hat.

A wie Aufgaben notieren

Beginne mit radikaler Ehrlichkeit: Alles, was heute deine Aufmerksamkeit will, gehört auf die Liste – berufliche Deliverables, Telefonate, Lernfenster, aber auch private Termine, Besorgungen, Sport und kleine Pflegehandlungen wie eine fünfminütige Rechnungskontrolle. Du entlastest damit dein Arbeitsgedächtnis und reduzierst den diffusen Stress, etwas zu vergessen. In einer Welt, in der viele von uns parallel im Büro, im Homeoffice, im Zug oder zwischen Kita und Kundentermin arbeiten, ist ein zentraler Sammelort Gold wert.

Ob du eine App nutzt oder ein Notizbuch, ist zweitrangig. Entscheidend ist, dass du alles an einem Ort parkst, den du am Morgen und am Abend sicher öffnest. Wenn du in einem Team arbeitest, notiere auch unsichtbare Aufgaben wie „Entscheidungsvorlage für X fertigstellen“ statt nur „Projekt X“, denn konkrete Formulierungen erleichtern später die Zeitschätzung.

L wie Länge schätzen

Zeitgefühl ist trügerisch, insbesondere für Aufgaben, die du liebst oder für Tätigkeiten, die du selten machst. Gewöhne dir an, jede Aufgabe mit einer Dauer zu versehen. Du musst nicht auf die Minute genau sein. Es reicht, wenn du dich auf sinnvolle Blöcke festlegst, etwa in Fünfzehner- oder Dreißigerminuten-Schritten. Der Trick besteht darin, deine Schätzung nicht aus dem Bauch heraus stehen zu lassen. Vergleiche sie mit Erfahrungen aus der Vergangenheit und halte kurz fest, warum du auf diese Zahl kommst.

Für Wissensarbeit, in der Kommunikation und Kontextwechsel Zeit fressen, lohnt ein kleiner Sicherheitsaufschlag. Kreative Aufgaben profitieren von zusammenhängenden Blöcken, denn dein Gehirn kommt erst nach einigen Minuten in die Tiefe. In aktuellen Arbeitsformen mit verteilten Teams ist außerdem die asynchrone Wartezeit zu bedenken: Wenn du auf Feedback angewiesen bist, plane die Aufgabe in zwei Etappen, damit du nicht auf eine Rückmeldung starrst, während dein Tag davonläuft.

P wie Pufferzeiten einplanen

Dein Kalender ist kein Tetris-Spiel. Wenn du ihn randvoll packst, stellst du dich gegen die Wirklichkeit. Ungeplante Telefonate, Nachfragen, technische Reibung, Kind braucht dich, Kollege bittet um Ad-hoc-Hilfe – all das gehört zum ganz normalen Alltag. Plane daher bewusst Luft ein. Eine sinnvolle Richtschnur für Wissensarbeit liegt ungefähr bei zwei Fünfteln deines Tages. Das klingt viel und ist genau der Punkt. Diese Reserve schützt die wichtigen Aufgaben vor dem Tageslärm und ermöglicht es dir, menschlich zu bleiben, wenn etwas Unvorhergesehenes passiert.

Auch dein Energie-Haushalt braucht Puffer. Nach Meetings hilft ein zehnminütiges Reset-Fenster, um Notizen zu ordnen und Entscheidungen festzuhalten, statt sofort in die nächste Besprechung zu sprinten. In Zeiten, in denen Unternehmen Meeting-freie Halbtage testen, kannst du Puffer als Fokusfenster begreifen: zusammenhängende Inseln, in denen du Messenger schließt, Benachrichtigungen pausierst und die Tür metaphorisch oder wortwörtlich zumachst.

E wie Entscheidungen treffen

Eine Liste ist keine Entscheidung. Du bringst Wirkung erst ins Spiel, wenn du bewusst festlegst, was heute wirklich zählt. Damit das nicht zur Grübelei wird, verknüpfe deine Tagesplanung mit deinen Zielen. Wenn dein Team mit OKRs, Quartalszielen oder Sprint-Backlogs arbeitet, frage dich bei jeder größeren Aufgabe, welchen Beitrag sie leistet. Du kannst die klassische Dringlich-Wichtig-Logik nutzen, ohne dich in Matrizen zu verlieren: Alles, was wichtig und nicht dringend ist, bekommt einen klaren Block heute oder diese Woche, damit es nicht zum Feuerwehreinsatz mutiert.

Dinge, die dringend, aber nicht wichtig sind, verlangen Mut zur Delegation oder zur Absage. Und für das bunte Rauschen aus Kleinkram hilft das Zeit-Containment: Du bündelst es in ein einziges, bewusst kurzes Zeitfenster, damit es nicht deinen Tag zerfasert. Gerade in der aktuellen Kommunikationskultur mit Dauer-Pings ist das ein Schutzritual gegen Zerstreuung. Eine handfeste Entscheidung kann außerdem lauten: „Dieses Meeting braucht mich nicht.“ Wenn dein Beitrag marginal ist, bitte um das Protokoll oder biete einen asynchronen Input an. So gewinnst du Zeit zurück, ohne unkollegial zu wirken.

N wie Nachkontrolle

Am Ende des Tages schaust du zurück, bevor du den Rechner schließt. Was hast du erledigt, was blieb liegen, und vor allem: Warum? Diese kleine Reflexion verwandelt Planung in Lernen. Wenn deine Schätzungen danebenlagen, passt du sie an. Wenn Puffer immer aufgefressen werden, verhandelst du Meetinglängen oder reduzierst parallele Projekte. Wenn dich eine Aufgabe tagelang ausbremst, unterscheidest du ehrlich zwischen Unklarheit und innerem Widerstand. Unklarheit löst du, indem du die nächste sichtbare Aktion definierst. Widerstand entlarvst du, indem du die Aufgabe in eine Zwei-Minuten-Anfahrt bringst: Datei öffnen, Rohentwurf beginnen, ersten Absatz schreiben. Die Nachkontrolle ist auch der Ort für Dankbarkeit und Abschluss. Ein kurzer Satz, was heute gut gelaufen ist, stärkt deine Motivation für morgen.

ALPEN-Methode: Dein Schlüssel zu mehr Struktur, Fokus und Gelassenheit
ALPEN-Methode: Dein Schlüssel zu mehr Struktur, Fokus und Gelassenheit

ALPEN im Zeitalter von Remote, Hybrid und KI

Heute arbeitest du oft in Zeitzonen-übergreifenden Teams oder in Wochenrhythmen, die zwischen Büro, Homeoffice und unterwegs wechseln. Die ALPEN-Methode passt sich daran an, wenn du sie nicht als starres Formular, sondern als Tagesritual verstehst. Morgens planst du bewusst asynchrones Arbeiten ein, indem du Aufgaben so schneidest, dass Kolleginnen und Kollegen ohne dich vorankommen. Mittags justierst du, wenn neue Informationen reinkommen. Abends schließt du Schleifen, damit niemand auf dich warten muss. KI-Assistenz kann dabei hilfreich sein, solange du sie als Hebel, nicht als Ersatz für Entscheidungen verwendest. Lass dir Entwürfe vorbereiten, E-Mails strukturieren oder Recherchen zusammenstellen, aber behalte die E-Komponente – die Entscheidung – in deiner Hand. So nutzt du Geschwindigkeit, ohne Qualität zu opfern.

Wirkung im Privaten: Mental Load reduzieren

Privates Management ist heute Projektmanagement in zivil. Familienorganisation, Pflege von Beziehungen, Gesundheit, Haushaltslogistik und persönliche Entwicklung konkurrieren um Aufmerksamkeit. Wenn du ALPEN auch hier anwendest, entsteht Ruhe. Du sammelst alle privaten To-dos ebenfalls zentral und trennst sie nicht künstlich vom Beruf, weil beides in ein und denselben Kopf fällt. Du schätzt Zeiten realistisch und planst Puffer, weil Kinder, Handwerker und Behörden selten nach deinem Kalender gehen.

Du triffst Entscheidungen, die deine Werte spiegeln: Der Sporttermin bleibt stehen, auch wenn der Tag wild war, weil du weißt, dass du danach besser arbeitest und lebst. Abends schaust du kurz zurück, ohne dich zu verurteilen, und passt morgen an. In Partnerschaften hilft eine sichtbare Aufteilung der unsichtbaren Aufgaben. Die Methode macht transparent, was sonst als „irgendwer macht’s schon“ im Hintergrund brennt und sorgt damit für Fairness.

Energie statt nur Zeit: Arbeiten im Einklang mit deinem Biorhythmus

Nicht jede Stunde ist gleich viel wert. Wenn du deine ALPEN-Planung mit deinem Chronotyp verbindest, wird sie plötzlich leicht. Lege Deep-Work-Blöcke in deine natürliche Hochphase und verschiebe Routineaufgaben in ruhigere Zonen. Nach einem energiehungrigen Termin baust du bewusst einen Regenerationsmoment ein – kurzer Spaziergang, Mikro-Stretching, Wasser. So bleibt deine Planung menschlich und nachhaltig. In Phasen hoher Belastung, etwa während einer Produkteinführung oder in intensiven Familienwochen, darfst du die Latte niedriger legen. Ein bewusst „kleiner“ Tag ist oft produktiver als ein überladener, der in Selbstvorwürfe kippt.

Digitaler Werkzeugkasten ohne Tool-Overload

Du brauchst kein perfektes System, du brauchst ein verlässliches. Wähle wenige Werkzeuge, die zusammenspielen: eine zentrale Aufgabenliste, einen Kalender, einen Ort für Notizen. Entscheidend ist die tägliche Bedienung, nicht der Feature-Listen-Vergleich. Schalte Benachrichtigungen so, dass sie deine Entscheidungen respektieren, statt sie zu überstimmen. Viele Teams etablieren heute Fokuszeiten, in denen Chatnachrichten als asynchron gelten. Wenn dein Umfeld so etwas noch nicht kennt, starte im Kleinen und kommuniziere freundlich deine Erreichbarkeitsfenster. Die ALPEN-Methode gibt dir die Sprache dafür, weil sie erklären kann, dass Fokus ein Planungsbestandteil ist, kein Luxus.

Zwei Alltagsszenen, die zeigen, wie es geht

Angenommen, du leitest ein Projekt in einem hybriden Team. Morgens sammelst du alles Relevante, vom Entwurf der Entscheidungsvorlage bis zum Rückruf bei der Agentur. Du schätzt Zeiten, siehst, dass die Vorlage zwei konzentrierte Stunden braucht, und reservierst dir einen Block vor dem ersten Meeting. Puffer planst du zwischen Besprechungen ein, damit du Notizen konsolidierst und Aufgaben ableitest. Du entscheidest dich, ein Statusmeeting abzusagen und stattdessen ein asynchrones Update zu verschicken, weil die Agenda dünn ist. Abends ziehst du Bilanz, passt die Schätzung für die Vorlage an, weil sie länger dauerte, und legst dir für morgen einen kleineren Folgeblock.

Oder du jonglierst eine volle Arbeitswoche mit Familienpflichten. Du notierst alles von der Präsentation bis zum Elternabend, schätzt ehrlich, dass die Anfahrt Zeit frisst, und lässt dafür eine halbe Stunde Puffer. Du entscheidest, die Präsentation in zwei Etappen zu bauen, weil zwischendurch Feedback kommt. Abends schließt du ab, verschiebst restliche Kleinigkeiten bewusst in ein Sammelfenster am nächsten Tag und gehst zufrieden schlafen, weil du den Tag aktiv gestaltet statt ertragen hast.

Häufige Stolpersteine und wie du darüber hinwegkommst

Viele verwechseln Planung mit Kontrolle und geben zu schnell auf, wenn die Realität den Plan verschiebt. Die ALPEN-Methode ist kein starres Korsett, sondern ein Gespräch mit deinem Tag. Wenn Unerwartetes passiert, schiebst du nicht heimlich alles nach hinten, sondern triffst bewusst neue Entscheidungen: Was fällt weg, was wird kleiner, was delegierst du? Ein zweiter Stolperstein ist die Unverträglichkeit zwischen Meeting-Kultur und Fokusarbeit. Wenn dein Kalender zu kleinteilig ist, experimentiere mit Themenblöcken, die wiederkehren, zum Beispiel ein vormittägliches Labor für Tiefenarbeit und ein nachmittäglicher Marktplatz für Kommunikation. Ein dritter ist die Schätzfalle aus Optimismus oder Perfektionismus. Halte deine Abweichungen fest, nicht um dich zu tadeln, sondern um deinen inneren Schätzer zu kalibrieren.

Mikro-Grundsätze für Handlungen und Entscheidungen

Wenn alles gleichzeitig ruft, hilft ein Satz: erst klären, dann tun. Klären heißt, die nächste sichtbare Handlung zu definieren und den passenden Zeitpunkt zu bestimmen. Tun heißt, Störungen zu begrenzen und loszulegen, selbst wenn es sich noch nicht perfekt anfühlt. Wenn dich etwas lähmt, frage dich, ob du eigentlich auf jemand anderen wartest, und wenn ja, mache das Warten sichtbar. Wenn dich eine Aufgabe überfordert, schrumpfe sie, bis sie in einen überschaubaren Block passt. Wenn du zu viel vorhast, erinnere dich daran, dass Nein sagen auch eine produktive Handlung ist. Und wenn du am Ende des Tages müde bist, wähle für die Nachkontrolle ein freundliches Vokabular. Du suchst nicht nach Schuldigen, du suchst nach Mustern.

Dein Morgen- und Abendritual in Echtzeit

Nimm dir morgens zehn konzentrierte Minuten. Du öffnest deinen Sammelort, ergänzt, was über Nacht aufgetaucht ist, verteilst Zeitblöcke, gibst deinem Tag Luft und markierst die zwei bis drei Beiträge, die heute wirklich zählen. Mittags prüfst du kurz nach, ob die Wirklichkeit deinen Plan verändert hat, und drehst an den Stellschrauben. Abends gönnst du dir fünf Minuten, um Ergebnisse zu verbuchen, Verschiebungen bewusst zu entscheiden und morgen eine freundliche Startbahn zu legen. Dieses kleine Doppelfenster ist der Motor der Methode.

Gemeinsam planen, ohne zu micromanagen

In Teams wirkt ALPEN, wenn es Transparenz ohne Kontrollwahn stiftet. Du teilst, woran du heute wesentlich arbeitest, und was du wann liefern kannst. Du respektierst die Fokusfenster anderer, so wie du willst, dass deine respektiert werden. Statt Ad-hoc-Pings fragst du dich, ob eine asynchrone Notiz genügt. Wenn du Führungskraft bist, schützt du die Puffer deiner Leute aktiv, indem du Meetings mit klaren Entscheidungen beendest und Kommunikationskanäle entlastest. So entsteht eine Kultur, in der Planung nicht als Gängelung empfunden wird, sondern als Fürsorge für gute Arbeit.

Wenn das Leben anders plant

Krisen, Care-Arbeit, Gesundheitsthemen und äußere Ereignisse stören jede schöne Planung. Die ALPEN-Methode bleibt trotzdem nützlich, weil sie Flexibilität eingebaut hat. Du reduzierst den Anspruch, verlängerst Puffer und fokussierst auf wenige wesentliche Beiträge. Du kommunizierst, was realistisch ist, und lässt bewusst Dinge fallen, die nicht kritisch sind. Nach Belastungsphasen nimmst du die Nachkontrolle als sanften Wiedereinstieg. Planung ist hier kein Zusatzstress, sondern eine Form von Selbstführung, die dich handlungsfähig hält.

Vom Tagesplan zur Strategie

Wer täglich entscheidet, was wichtig ist, spürt schnell, welche Projekte wirklich tragen. Übertrage die Logik nach oben: Was ist dein Quartals-Fokus, woran misst du Fortschritt, welche Rituale sichern die Umsetzung? Viele Organisationen experimentieren heute mit kompakten Wochenrhythmen, Meeting-freien Zonen oder sogar der Vier-Tage-Woche. Unabhängig vom Rahmen entfaltet ALPEN seine Wirkung, weil es die Scharniere zwischen Zielen, Kalender und Verhalten schmiert.

Wirkung und Auswirkung

EFFEKTiv organisiert zu sein heißt nicht, mehr zu tun, sondern das Richtige möglich zu machen – für dich, dein Team und dein privates Leben. Die ALPEN-Methode ist dafür ein täglicher Höhenweg: klar, realistisch, freundlich zu deiner Energie und konsequent in der Ausrichtung. Wenn du ihn gehst, verändert sich zuerst dein Tag, dann deine Woche und am Ende die Art, wie du arbeitest und lebst.

Die ALPEN-Methode ist im Business-Alltag ein sehr beliebtes Werkzeug, weil sie klar strukturiert, leicht erlernbar und sofort anwendbar ist. Gleichzeitig hat sie – wie jede Methode – ihre Grenzen. Ich zeige dir beides:


Vorteile im Business-Alltag

Struktur und Klarheit:
Du hast sofort eine klare Übersicht, was ansteht. Das entlastet den Kopf, reduziert Stress und sorgt dafür, dass keine Aufgaben „durchrutschen“.

Realistische Zeitplanung:
Durch das Schätzen der Dauer siehst du schnell, ob dein Tag zu voll ist. Das verhindert Überlastung und macht deine Planung ehrlicher.

Bessere Priorisierung:
Mit dem Schritt „Entscheidungen treffen“ zwingst du dich, Wichtiges von Dringendem zu unterscheiden. Das erhöht die Wirksamkeit deiner Arbeit, weil du nicht nur beschäftigt bist, sondern Wert schaffst.

Stressreduktion durch Puffer:
Gerade im Business-Alltag kommen ständig Unterbrechungen und Ad-hoc-Anfragen. Die eingeplanten Puffer fangen das ab und machen dich flexibler.

Lernprozess durch Nachkontrolle:
Die Reflexion am Ende des Tages verbessert deine Einschätzungen und dein Selbstmanagement kontinuierlich. Du wirst immer treffsicherer in Planung und Priorisierung.

Leichte Integration in bestehende Tools:
Ob Kalender-App, Projektmanagement-Software oder einfach Papier – die Methode ist universell einsetzbar und funktioniert unabhängig von Technik.


Nachteile im Business-Alltag

Zeitaufwand für Planung:
Gerade am Anfang wirkt es ungewohnt, jeden Tag ein paar Minuten für Planung und Nachkontrolle zu reservieren. Manche empfinden das als „extra Arbeit“.

Subjektive Zeitschätzungen:
Das Schätzen der Dauer ist fehleranfällig. Viele unterschätzen Aufgaben, was dazu führt, dass Pläne unrealistisch bleiben.

Nicht für chaotische Tage geeignet:
Wenn dein Tag komplett fremdbestimmt ist (z. B. durch Kundenservice, Support, ständige Ad-hoc-Meetings), stößt die Methode an ihre Grenzen, weil du kaum Gestaltungsspielraum hast.

Gefahr der Überdetaillierung:
Manche verlieren sich darin, alles zu genau zu planen und die Flexibilität zu vergessen. Dann wird die Methode zu rigide und erzeugt Frust.

Disziplin nötig:
Die Methode lebt von täglicher Anwendung. Wenn du sie nur sporadisch nutzt oder die Nachkontrolle weglässt, geht der Lerneffekt verloren.


👉 Zusammengefasst:
Im Business-Alltag hilft dir die ALPEN-Methode vor allem, realistisch, fokussiert und stressresistenter zu arbeiten. Ihre größte Schwäche liegt darin, dass sie konsequente Anwendung erfordert und nicht alle Jobprofile (z. B. reiner Krisen- oder Supportbetrieb) gleich gut unterstützt.

Im privaten Alltag funktioniert die ALPEN-Methode ebenso gut wie im Business – allerdings verschieben sich die Schwerpunkte. Hier geht es weniger um Deadlines und Projekte, sondern mehr um Balance, Übersicht und den Umgang mit Mental Load.


Vorteile im privaten Alltag

Übersicht über alles, was ansteht:
Von Arztterminen über Einkäufe bis hin zu Geburtstagen und Sportkursen – du hast alles gesammelt, anstatt es im Kopf jonglieren zu müssen. Das senkt den Stress deutlich.

Reduktion von Mental Load:
Gerade in Familien tragen oft einzelne Personen die unsichtbare Last, an alles zu denken. Die ALPEN-Methode macht Aufgaben sichtbar und erleichtert so eine gerechtere Verteilung.

Realistische Einschätzung deiner freien Zeit:
Indem du Dauer und Puffer einplanst, wird klar, was an einem Tag tatsächlich machbar ist – und dass es in Ordnung ist, Dinge bewusst zu verschieben.

Bewusste Prioritäten für dich selbst:
Im Privaten vergisst man leicht die eigenen Bedürfnisse. Durch die Entscheidungsschritte planst du nicht nur Haushalt und Verpflichtungen, sondern auch Erholung, Hobbys und Bewegung.

Ritual der Reflexion:
Die Nachkontrolle gibt dir am Abend das Gefühl, Dinge abgeschlossen zu haben, anstatt nur durch den Tag „gehetzt“ zu sein. Das wirkt beruhigend und motivierend.

Flexibilität:
Gerade private Aufgaben lassen sich mit Pufferzeiten und klaren Entscheidungen besser abfangen, wenn Ungeplantes auftaucht – sei es ein krankes Kind oder ein spontaner Besuch.


Nachteile im privaten Alltag

Gefahr der Überplanung:
Wenn du alles zu stark durchstrukturierst, verlierst du Spontaneität. Freizeit kann dann wie Arbeit wirken, was Druck erzeugt statt Leichtigkeit.

Disziplin im Alltag schwieriger:
Im Business gibt es feste Routinen, im Privaten weniger. Es kostet Überwindung, die Methode abends oder am Wochenende konsequent anzuwenden.

Unterschätzung von Unvorhersehbarem:
Gerade mit Kindern, Partner, Haustieren oder sozialen Verpflichtungen passieren oft Dinge, die nicht planbar sind. Wenn du hier zu starr an deinem Plan hängst, entsteht Frust.

Nicht immer Akzeptanz im Umfeld:
Wenn du sehr strukturiert planst, können Partner, Kinder oder Freunde das als „zu durchorganisiert“ empfinden. Hier ist Fingerspitzengefühl gefragt.

Aufwand im Kleinen:
Für Kleinigkeiten wie „kurz den Müll rausbringen“ wirkt die Methode manchmal überzogen – da ist Bauchgefühl schneller.


👉 Fazit:
Im privaten Alltag unterstützt dich die ALPEN-Methode vor allem darin, Ruhe, Übersicht und Fairness zu schaffen. Sie hilft, Mental Load zu reduzieren und deine Tage realistisch zu gestalten. Ihr Nachteil ist, dass zu viel Planung den spontanen Charakter von Freizeit verwässern kann.

Arbeitsblatt: Mein Tag mit der ALPEN-Methode

Datum: ____________


A – Aufgaben notieren

(Alle wichtigen Aufgaben, Termine, privaten und beruflichen To-dos)

Aufgabe / To-doKategorie (Business/Privat)Notizen

L – Länge schätzen

(Zeitaufwand realistisch angeben – in Minuten oder Stunden)

AufgabeGeschätzte DauerBemerkung

P – Pufferzeiten einplanen

  • Gesamtzeit verfügbar heute: __________ Stunden

  • Geplante Aufgabenzeit: __________ Stunden

  • Puffer (mind. 40 %): __________ Stunden


E – Entscheidungen treffen

(Markiere Prioritäten: A = sehr wichtig, B = mittel, C = weniger wichtig)

AufgabePrioritätBlock/Zeitfenster

N – Nachkontrolle am Abend

  • Erledigt: ______________________________________________

  • Unerledigt und verschoben: ______________________________

  • Erkenntnisse für morgen: ________________________________

  • Meine Stimmung am Tagesende: ____________________________


👉 Übungsempfehlung:
Nutze dieses Arbeitsblatt 5 Tage hintereinander. Achte darauf, ob sich deine Planung verbessert, wie realistisch deine Schätzungen werden und wie sich dein Stresslevel verändert.

Markus Flicker

Markus Flicker – Kreativer Unternehmer mit anhaltender konstruktiver Unzufriedenheit. Steiermark Graz Gleisdorf Österreich // Finden und Erstellen von visuellen Lösungen für dein Unternehmen. Markus Flicker Fotograf & Videograf Graz Contentcreator & Autor Fotografie / Bildbearbeitung / Workshops / Reisen / Blog / Podcast

Schreibe einen Kommentar