Der Lösung ist das Problem egal
Wenn die Lösung sich nicht für das Problem interessiert „Der Lösung ist das Problem egal“ – dieser Satz klingt zuerst wie ein Sprachfehler, aber je länger du ihn auf dich wirken lässt, desto genauer beschreibt er einen Zustand, in dem wir uns als Gesellschaft ständig wiederfinden. Überall werden Lösungen versprochen: Apps, Konzepte, Tools, Methoden, Medikamente, Coachings, „Life Hacks“. Alles verspricht dir Abkürzungen, Effizienz und sofortige Besserung. Doch die eigentliche Frage dahinter geht oft verloren: Welches Problem wird hier überhaupt gelöst? Und ist es wirklich dein Problem? Vielleicht kennst du das aus deinem eigenen Alltag. Du fühlst dich gestresst, also kaufst du dir ein neues Notizbuch für Selbstorganisation, lädst dir eine Productivity-App herunter, fängst ein Bullet Journal an oder buchst einen Online-Kurs für Zeitmanagement. Für ein paar Tage fühlst du dich motiviert, dann landest du wieder an genau demselben Punkt. Nicht, weil du „zu schwach“ oder „zu undiszipliniert“ bist, sondern weil die Lösung, die du gewählt hast, etwas ganz anderes adressiert als das eigentliche Problem. Der Lösung war das Problem egal – sie wollte nur angewendet werden. In diesem Kapitel geht es genau darum: wie du erkennst, wann du in Lösungen denkst, bevor du das Problem wirklich verstanden hast, wie dich…