Schnelles Denken, langsames Denken von Daniel Kahneman

Schnelles Denken, langsames Denken von Daniel Kahneman

Schnelles Denken, langsames Denken ist ein bedeutendes Werk des Nobelpreisträgers Daniel Kahneman, das einen tiefen Einblick in die Funktionsweise des menschlichen Denkens gewährt. Es beleuchtet, wie wir Entscheidungen treffen, warum wir oft Fehlentscheidungen fällen und wie wir diese zukünftig besser meistern können. Mit seinen Ideen hat Kahneman nicht nur die Psychologie revolutioniert, sondern auch die Wirtschaftswissenschaften und das allgemeine Verständnis der menschlichen Entscheidungsfindung maßgeblich beeinflusst.

System 1 und System 2: Die zwei Denkarten

Kahnemans Haupttheorie in „Schnelles Denken, langsames Denken“ basiert auf der Unterscheidung zwischen zwei Denksystemen, die er als System 1 und System 2 beschreibt.

System 1 steht für das schnelle, intuitive Denken, das automatisch und unbewusst abläuft. Es ermöglicht uns, in Bruchteilen von Sekunden Entscheidungen zu treffen, indem es auf Erfahrungen und Muster zurückgreift. Dieses System hilft uns, blitzschnell auf Gefahr zu reagieren oder Alltagssituationen effizient zu bewältigen, indem es ohne großen Aufwand und Analyse arbeitet.

System 2 hingegen repräsentiert das langsame, analytische Denken, das bewusst und zielgerichtet eingesetzt wird. Hier wird systematisch überlegt, analysiert und geplant. Dieses Denken benötigt mehr Energie und ist deutlich anstrengender, liefert aber oft präzisere und wohlüberlegte Ergebnisse. Es ist besonders nützlich, wenn wir komplexe Probleme lösen oder Entscheidungen treffen, die gut durchdacht sein müssen.

Warum wir oft falsche Entscheidungen treffen

Kahneman zeigt in seinem Werk eindrucksvoll auf, warum wir trotz unserer Intelligenz immer wieder in Denkfallen tappen und Fehlentscheidungen treffen. Der Hauptgrund dafür liegt darin, dass wir uns häufig auf System 1 verlassen, auch in Situationen, in denen System 2 eigentlich die bessere Wahl wäre.

Unser Gehirn ist darauf programmiert, Energie zu sparen, und daher bevorzugt es das schnelle und mühelose Denken. Das führt dazu, dass wir vorschnelle Urteile fällen, ohne die Situation wirklich gründlich zu durchdenken. Diese Tendenz zur Effizienz kann uns jedoch in die Irre führen und uns anfällig für kognitive Verzerrungen machen, die unser Urteil trüben.

Kognitive Verzerrungen und ihre Auswirkungen

Kognitive Verzerrungen sind systematische Denkfehler, die dazu führen, dass wir von rationalen Entscheidungen abweichen. Kahneman beschreibt viele dieser Verzerrungen in seinem Buch und zeigt anhand von Beispielen, wie sie unser Denken und Handeln beeinflussen. Einige der bekanntesten Verzerrungen sind:

  • Bestätigungsfehler: Wir neigen dazu, Informationen auszuwählen, die unsere bestehenden Überzeugungen unterstützen, und ignorieren dabei gegenteilige Fakten.
  • Verfügbarkeitsheuristik: Wir überschätzen die Wahrscheinlichkeit von Ereignissen, die uns leicht in den Sinn kommen, weil sie kürzlich geschehen sind oder emotional aufgeladen waren.
  • Ankereffekt: Wir lassen uns stark von ersten Informationen beeinflussen, auch wenn diese willkürlich oder irrelevant sind.
  • Verlustaversion: Verluste wiegen für uns schwerer als Gewinne. Das führt dazu, dass wir riskante Entscheidungen treffen, um Verluste zu vermeiden, selbst wenn es unlogisch ist.

Diese Verzerrungen wirken subtil, aber massiv auf unsere Entscheidungen ein, und es ist oft schwer, sich ihrer bewusst zu werden.

Entscheidungen unter Unsicherheit

Eine weitere zentrale Frage in Kahnemans Buch ist, wie wir Entscheidungen unter Unsicherheit treffen. Oft haben wir nicht alle Informationen zur Verfügung, die wir bräuchten, um eine fundierte Entscheidung zu fällen. In solchen Situationen verlassen wir uns auf Heuristiken – mentale Abkürzungen, die uns helfen sollen, schnell zu einem Ergebnis zu kommen. Diese Heuristiken können zwar nützlich sein, führen aber häufig zu falschen Schlussfolgerungen.

Kahneman erklärt dies anhand des Phänomens der Überschätzung von Wahrscheinlichkeiten. Menschen neigen dazu, ihre eigenen Fähigkeiten und ihr Wissen zu überschätzen, was dazu führt, dass sie zu optimistische Prognosen treffen und die Risiken unterschätzen. Das gilt sowohl im privaten als auch im beruflichen Kontext.

Tipps und Tricks für bessere Entscheidungen

Um klügere Entscheidungen zu treffen, empfiehlt Kahneman eine bewusste Verlangsamung des Denkprozesses. Es ist wichtig, in Situationen, die komplexer oder bedeutender sind, mehr Zeit und Energie zu investieren und System 2 zu aktivieren. Durch Reflexion und Analyse können wir uns vor voreiligen Schlüssen schützen. Einige hilfreiche Techniken sind:

  1. Stelle Fragen: Anstatt sofort zu handeln, sollte man sich erst fragen, ob genügend Informationen vorliegen. Gibt es möglicherweise andere Perspektiven, die berücksichtigt werden sollten?
  2. Wahrnehmung der kognitiven Verzerrungen: Sei dir deiner eigenen Vorurteile und Denkmuster bewusst. Das Erkennen dieser hilft dabei, sie zu umgehen.
  3. Nutze Checklisten: Gerade in kritischen Entscheidungsprozessen kann eine systematische Herangehensweise, etwa durch Checklisten, helfen, keine wichtigen Aspekte zu übersehen.
  4. Sammle unterschiedliche Meinungen: Indem du andere Menschen in deine Entscheidungen einbeziehst, insbesondere solche mit unterschiedlichen Erfahrungen oder Blickwinkeln, erhältst du neue Einsichten und vermeidest Betriebsblindheit.
  5. Zeitliche Distanzierung: Manchmal kann es helfen, eine Entscheidung bewusst zu vertagen, um sie mit frischem Blick zu überdenken.

Wie uns Kahnemans Theorien im Alltag helfen können

Kahnemans Werk ist nicht nur für Entscheidungsträger in Unternehmen oder der Politik von Relevanz, sondern auch im täglichen Leben. Oft treffen wir Entscheidungen auf Basis von Emotionen oder unvollständigen Informationen, was zu unnötigen Stresssituationen führen kann.

Durch das Verstehen der Prinzipien von schnellem und langsamem Denken können wir besser einschätzen, wann es sinnvoll ist, sich auf die Intuition zu verlassen und wann es ratsam ist, eine Sache sorgfältig zu durchdenken.

Insbesondere in stressigen Situationen hilft es, kurz innezuhalten und sich bewusst zu fragen, welches Denksystem man gerade verwendet. Ein gezielter Wechsel zu System 2 kann langfristig zu weniger Fehlentscheidungen und zu einem besseren Verständnis der eigenen Denkprozesse führen.

Die Bedeutung des Zögerns

In der heutigen, oft hektischen Welt wird Zögern häufig als Schwäche angesehen. Kahneman zeigt jedoch auf, dass Zögern in vielen Fällen ein überlebenswichtiger Reflex sein kann. Es ermöglicht uns, Risiken zu überdenken, bevor wir vorschnelle Entscheidungen treffen, die möglicherweise negative Konsequenzen haben. Wer zögert, reflektiert und lässt sich mehr Zeit für Entscheidungen, kann oft fundiertere Urteile fällen.

Die Grenzen der Vorhersagbarkeit des Glücks

Ein faszinierendes Thema in „Schnelles Denken, langsames Denken“ ist auch die Frage, warum es uns so schwerfällt, zu wissen, was uns in der Zukunft glücklich machen wird. Oft neigen wir dazu, uns auf kurzsichtige Wünsche und Bedürfnisse zu konzentrieren, ohne die langfristigen Auswirkungen zu bedenken. Kahnemans Forschungen zeigen, dass unser Gehirn schlecht darin ist, zukünftiges Glück vorherzusagen, weil es sich zu sehr auf den Moment fokussiert und zukünftige Ereignisse verzerrt wahrnimmt.

10 Top Bullet Points: Tipps für das bessere Verständnis und die Anwendung von Kahnemans Theorie

  • Aktiviere bewusst System 2 in komplexen oder bedeutenden Situationen.
  • Reflektiere über deine eigenen kognitiven Verzerrungen und versuche, diese zu minimieren.
  • Vertraue nicht immer blind deiner Intuition, besonders bei wichtigen Entscheidungen.
  • Zögere bewusst, wenn du spürst, dass eine Entscheidung zu voreilig getroffen wird.
  • Nutze Checklisten oder strukturierte Methoden, um systematisch zu denken.
  • Vermeide den Bestätigungsfehler, indem du gezielt nach widersprüchlichen Informationen suchst.
  • Sammle unterschiedliche Meinungen und Perspektiven, um ein umfassenderes Bild zu bekommen.
  • Unterschätze nicht die Komplexität von Entscheidungen unter Unsicherheit und verwende analytische Methoden.
  • Schätze Risiken realistisch ein und vermeide übermäßigen Optimismus bei der Prognose von Ereignissen.
  • Nimm dir Zeit, um die langfristigen Auswirkungen von Entscheidungen auf dein Glück zu reflektieren.

Indem du Kahnemans Theorie in deinen Alltag integrierst, kannst du bewusster denken, Fehlentscheidungen minimieren und langfristig bessere Ergebnisse erzielen.

Schnelles Denken, langsames Denken von Daniel Kahneman

„Schnelles Denken, langsames Denken“ ist ein Buch von Daniel Kahneman, in dem er die zwei Arten von Denken untersucht, die unser Gehirn verwendet: das schnelle, intuitive Denken und das langsame, rationale Denken. Er zeigt, wie das schnelle Denken uns oft in die Irre führen kann und wie wir unser langsames Denken nutzen können, um bessere Entscheidungen zu treffen. Das Buch enthält auch viele Beispiele und Studien, die die Thesen des Autors unterstützen. Es bietet einen tiefen Einblick in die menschliche Psyche und die Art und Weise, wie wir Entscheidungen treffen.

„Schnelles Denken, langsames Denken“ ist ein preisgekröntes Buch von Daniel Kahneman, einem Nobelpreisträger für Wirtschaftswissenschaften. Es beschäftigt sich mit der Art und Weise, wie unser Gehirn Entscheidungen trifft und wie unser Denken beeinflusst wird. Im Buch untersucht Kahneman die zwei Arten von Denken, die unser Gehirn verwendet: das schnelle, intuitive Denken (auch als „System 1“ bezeichnet) und das langsame, rationale Denken (auch als „System 2“ bezeichnet).

Das schnelle Denken basiert auf automatischen Prozessen und ist für die meisten Entscheidungen des täglichen Lebens verantwortlich. Es ist schnell, effizient und benötigt wenig Energie. Es ist jedoch auch anfällig für Fehler, da es auf Annahmen und Vorurteilen basiert. Beispiele dafür sind: Wenn wir eine Person sehen und schnell entscheiden, ob wir sie mögen oder nicht, oder wenn wir eine Zahl sehen und schnell einschätzen, ob sie groß oder klein ist.

Das langsame Denken hingegen basiert auf bewussten Prozessen und ist für komplexe Entscheidungen und Problemlösungen verantwortlich. Es ist langsam, benötigt viel Energie und ist anfällig für Fehler, da es von Ablenkungen und Erschöpfung beeinflusst werden kann. Beispiele dafür sind: wenn wir uns eine wichtige Entscheidung treffen müssen oder ein komplexes Problem lösen müssen.

Das Buch enthält viele Beispiele und Studien, die die Thesen des Autors unterstützen. Es zeigt, wie das schnelle Denken uns oft in die Irre führen kann, indem es uns in die Falle der Verzerrungen und Illusionen führt. Es zeigt auch, wie wir unser langsames Denken nutzen können, um bessere Entscheidungen zu treffen, indem wir uns bewusst der Gefahren des schnellen Denkens bewusst sind und uns bemühen, diese zu vermeiden.

Insgesamt bietet „Schnelles Denken, langsames Denken“ einen tiefen Einblick in die menschliche Psyche und die Art und Weise, wie wir Entscheidungen treffen. Es ist ein faszinierendes und leicht verständliches Buch, das sowohl für Fachleute als auch für Laien interessant ist. Es ist voller praktischer Anwendungen und gibt Anregungen, wie man sein eigenes Denken verbessern und Entscheidungen treffen kann, die zu besseren Ergebnissen führen.

Das Buch deckt auch eine Vielzahl von Themen ab, von der Verzerrung der Wahrnehmung und der Rolle von Emotionen im Denken, bis hin zur Bewertung von Risiken und der Vermeidung von Fehlentscheidungen. Es ist auch ein wichtiger Beitrag zur Verhaltensökonomie und hat dazu beigetragen, die Art und Weise zu verstehen, wie wir Entscheidungen treffen und wie diese Entscheidungen unsere Leben beeinflussen.

Insgesamt ist „Schnelles Denken, langsames Denken“ ein wichtiges und beeindruckendes Buch, das die Art und Weise, wie wir über das menschliche Denken denken, für immer verändern wird. Es ist ein Muss für alle, die sich für die menschliche Psyche und die Entscheidungsfindung interessieren.

 

Schnelles Denken, langsames Denken

Intuition oder Vernunft? – Menschliches Verhalten und das Verständnis von Wirtschaft

Wie treffen wir unsere Entscheidungen? Warum ist Zögern ein überlebensnotwendiger Reflex, und was passiert in unserem Gehirn, wenn wir andere Menschen oder Dinge beurteilen? Daniel Kahneman, Nobelpreisträger und einer der einflussreichsten Wissenschaftler unserer Zeit, zeigt anhand ebenso nachvollziehbarer wie verblüffender Beispiele, welchen mentalen Mustern wir folgen und wie wir uns gegen verhängnisvolle Fehlentscheidungen wappnen können.

Geldhändler, die ganze Bankenimperien ruinieren; Finanzmärkte, die außer Rand und Band sind; Kleinanleger, die ihr Erspartes in Aktien anlegen, ohne je den Wirtschaftsteil einer Zeitung gelesen zu haben: Wer in diesen Zeiten noch an den Homo oeconomicus als rational agierendes Wesen glaubt, dem ist nicht zu helfen.

Daniel Kahneman liefert eine völlig andere Sichtweise, die nah am wirklichen menschlichen Verhalten orientiert ist und die Wirtschaftsakteure nicht als berechenbare Roboter betrachtet. Sein Fazit: Wir werden niemals immer und überall optimal handeln, wichtige Entscheidungen bleiben unsicher und fehleranfällig. Doch gibt es viele alltägliche Situationen, in denen wir die Qualität und die Folgen unseres Urteils entscheidend verbessern können. Ein Buch, das unser Denken verändern wird.

 

Daniel Kahneman

geboren 1934 in Tel-Aviv, ist einer der weltweit einflussreichsten Kognitionspsychologen. Nach Stationen an der Hebrew University in Jerusalem und der University of British Columbia war er bis 1994 Professor an der University of California in Berkeley und hält seither die Eugene-Higgins-Professur für Psychologie an der Woodrow Wilson School der Princeton University. Kahnemann revolutionierte die Wissenschaft vom menschlichen Verhalten, indem er die Erkenntnisse der Hirnforschung und der Verhaltensbiologie zusammenführt und auf die Wirtschaftswissenschaften anwendet. Für seine Arbeit erhielt Kahneman zahlreiche Auszeichnungen namhafter Universitäten und wurde 2002 mit dem Wirtschaftsnobelpreis ausgezeichnet. „Schnelles Denken, langsames Denken“ landete unmittelbar nach Erscheinen auf den Bestsellerlisten der New York Times und des Spiegel.

Pressestimmen

»Es ist ein großartiges Buch, das man wahrscheinlich einmal als eines der wichtigsten Werke der Ökonomie würdigen wird.«, Süddeutsche Zeitung, 23.06.2012

»Kahnemans Buch liefert unzählige überraschende Einsichten in die Funktionsweise unseres Denkens – und das klar und spannend.«, P.M., 13.07.2012

»Ein kleines Wunder auf dieser Bestsellerliste ist dieses ungewöhnlich seriöse und lohnende Buch darüber, wie unser Denken abläuft. Eine Betriebsanleitung für unser Gehirn.«, Denis Scheck, ARD – Druckfrisch, 27.01.2013

»Das Gehirn spielt uns laufend Streiche. Zeit, sich zu wehren.«, Augsburger Allgemeine, 23.08.2014

»Die Fülle an Informationen, die er verarbeitet hat, ist beeindruckend. […] überaus faszinierend.«, huffingtonpost.de, 09.01.2015

Intelligenter werden? SCHNELLES DENKEN, LANGSAMES DENKEN – DANIEL KAHNEMAN | 5 IDEEN YouTube Video

 

Schnelles Denken, Langsames Denken – Animierte Buchzusammenfassung YouTube Video

„Schnelles Denken, langsames Denken“ ist ein bahnbrechendes Buch des Psychologen und Nobelpreisträgers Daniel Kahneman, das im Jahr 2011 veröffentlicht wurde. Dieses Buch bietet einen faszinierenden Einblick in die Funktionsweise des menschlichen Denkens und wie unsere Entscheidungen getroffen werden. Kahneman präsentiert darin seine Theorie über zwei grundlegende Denksysteme, die er als „System 1“ und „System 2“ bezeichnet. Diese beiden Denksysteme beeinflussen unser tägliches Leben und unsere Entscheidungsprozesse auf vielfältige Weise.

System 1 – Schnelles Denken: Dieses Denksystem ist intuitiv, automatisch und schnell. Es funktioniert auf der Grundlage von heuristischen Regeln und Erfahrungen und ermöglicht es uns, blitzschnelle Entscheidungen zu treffen. System 1 hilft uns, im Alltag effizient zu handeln, indem es beispielsweise bei der Erkennung von Gesichtern, beim Autofahren oder beim Beantworten einfacher mathematischer Fragen aktiv ist. Es ist jedoch anfällig für Fehler und Voreingenommenheiten, da es oft auf Vorurteilen und Stereotypen basiert.

System 2 – Langsames Denken: Im Gegensatz dazu ist System 2 langsam, bewusst und anstrengend. Es erfordert bewusste Anstrengung und Konzentration, um komplexe Probleme zu lösen und fundierte Entscheidungen zu treffen. System 2 wird aktiviert, wenn wir neue Informationen verarbeiten, komplexe Aufgaben lösen oder schwerwiegende Entscheidungen treffen müssen. Es ist weniger anfällig für Fehler, da es dazu neigt, rationale und logische Überlegungen anzustellen, aber es ist auch anfällig für Trägheit und Müdigkeit.

In seinem Buch zeigt Kahneman, wie diese beiden Denksysteme zusammenarbeiten und wie sie oft miteinander in Konflikt geraten. Oft überlässt unser Gehirn die Entscheidungsfindung gerne dem schnellen System 1, selbst wenn es eigentlich System 2 erfordern würde. Dies kann zu irrationalen Entscheidungen und Fehlurteilen führen.

Ein weiterer wichtiger Aspekt von „Schnelles Denken, langsames Denken“ ist die Idee der kognitiven Verzerrungen oder Heuristiken. Diese sind Denkmuster und Annäherungen, die System 1 verwendet, um schnell Entscheidungen zu treffen. Allerdings können sie zu systematischen Fehlern führen. Kahneman identifiziert eine Vielzahl von solchen Verzerrungen, darunter:

Overconfidence Bias: Wir tendieren dazu, unsere Fähigkeiten und Kenntnisse zu überschätzen.

Confirmation Bias: Wir suchen nach Informationen, die unsere bestehenden Überzeugungen bestätigen, und ignorieren Informationen, die dem widersprechen.

Availability Heuristic: Wir neigen dazu, Ereignisse oder Informationen als wichtiger oder wahrscheinlicher zu bewerten, wenn sie leicht in unserer Erinnerung abrufbar sind.

Anchoring: Wir lassen uns von Anfangsinformationen (Ankern) beeinflussen und passen unsere Urteile daran an, selbst wenn diese Informationen irrelevant sind.

Daniel Kahneman argumentiert, dass ein besseres Verständnis dieser kognitiven Verzerrungen und der Funktionsweise von System 1 und System 2 uns helfen kann, rationalere Entscheidungen zu treffen. Indem wir uns der Tatsache bewusst werden, dass unser schnelles Denken oft von Vorurteilen und emotionalen Reaktionen geprägt ist, können wir bewusst zum langsamen Denken übergehen, wenn es notwendig ist.

Insgesamt hat „Schnelles Denken, langsames Denken“ von Daniel Kahneman die Art und Weise, wie wir über menschliches Denken und Entscheiden nachdenken, revolutioniert. Es bietet nicht nur einen Einblick in die Psychologie des Denkens, sondern hat auch weitreichende Anwendungen in Bereichen wie Wirtschaft, Politik, Verhaltensökonomie und vielen anderen. Es ist ein Buch, das uns dazu anregt, unsere eigenen Denkmuster zu hinterfragen und unsere Fähigkeit zur Entscheidungsfindung zu verbessern.

 

 

 

Das Buch „Schnelles Denken, langsames Denken“ von Daniel Kahneman, welches ursprünglich im Jahr 2011 unter dem Titel „Thinking, Fast and Slow“ veröffentlicht wurde, bietet eine tiefgehende Analyse der verschiedenen Modi menschlicher Denkprozesse und ihrer Auswirkungen auf Entscheidungsfindung, Urteilsvermögen und Verhalten. Kahneman, der 2002 für seine Arbeit in der Wirtschaftswissenschaft den Nobelpreis erhielt, obwohl er Psychologe von Beruf ist, entfaltet in diesem Buch seine jahrzehntelange Forschung und die seiner Kollegen, die unser Verständnis davon, wie Menschen denken, grundlegend verändert haben.

Grundkonzept des Buches

Das Buch gliedert sich in mehrere Teile, die sich zentral um zwei unterschiedliche Arten des Denkens drehen: System 1 und System 2. Kahneman beschreibt „System 1“ als schnelles, intuitives und emotionales Denken. Es ist jenes System, das automatische Entscheidungen ermöglicht, die ohne bewusste Anstrengung zustande kommen. Beispielsweise wenn man das Gesicht eines Freundes in der Menge erkennt oder das 1×1 aufsagt.

„System 2“ hingegen repräsentiert das langsame, überlegte und logische Denken. Dieses System wird aktiviert, wenn man sich mit komplexeren mathematischen Aufgaben beschäftigt oder eine bewusste Entscheidung nach sorgfältiger Überlegung trifft. Es erfordert Konzentration und Energie und ist zuständig für kritische Bewertungen und Entscheidungen.

Inhalt und Struktur

Kahneman führt den Leser durch eine Reihe von Kapiteln, die jeweils verschiedene psychologische Experimente und ihre Ergebnisse diskutieren. Diese Experimente illustrieren, wie System 1 und System 2 in der Praxis interagieren und welche Auswirkungen dies auf unsere Fähigkeit hat, rationale Entscheidungen zu treffen. Besonders faszinierend sind dabei die zahlreichen Fallbeispiele und Gedankenexperimente, die Kahneman nutzt, um komplexe wissenschaftliche Erkenntnisse verständlich zu machen.

Ein zentrales Thema des Buches ist die Identifikation von kognitiven Verzerrungen und Heuristiken, die unser Denken unbewusst beeinflussen. Beispielsweise erklärt Kahneman die „Verfügbarkeitsheuristik“, bei der Menschen die Wahrscheinlichkeit von Ereignissen basierend auf ihrer Fähigkeit, sich ähnliche Instanzen vorzustellen, falsch einschätzen. Ebenso behandelt er die „Ankerheuristik“, bei der Menschen sich stark von einem anfänglichen Wert beeinflussen lassen, der ihre nachfolgenden Urteile verzerrt.

Bedeutung und Kritik

„Schnelles Denken, langsames Denken“ wurde weltweit gelobt für seine tiefgreifenden Einsichten in die menschliche Psyche und sein Potenzial, Lesern zu helfen, die Fallstricke des eigenen Denkens zu erkennen und zu verstehen. Allerdings gibt es auch Kritik, insbesondere hinsichtlich der Generalisierbarkeit einiger Studien und der Interpretation statistischer Daten. Einige Kritiker weisen darauf hin, dass Kahnemans Interpretationen in einigen Fällen zu weit gehen könnten, ohne ausreichende empirische Unterstützung.

Insgesamt bietet „Schnelles Denken, langsames Denken“ eine faszinierende Perspektive auf das, was in unserem Kopf vorgeht, und die vielen Wege, auf denen unser intuitives Denken unsere Entscheidungen, unser Glück und unser Verhalten beeinflusst. Es ist ein Muss für jeden, der an Psychologie, Entscheidungsfindung und kognitiven Wissenschaften interessiert ist. Das Buch ist nicht nur eine Bereicherung für Fachleute, sondern spricht auch eine breite Leserschaft an, die ein tieferes Verständnis für das eigene Denken und Handeln gewinnen möchte.

 

 

 

Markus Flicker
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Markus Flicker

Markus Flicker – Kreativer Unternehmer mit anhaltender konstruktiver Unzufriedenheit. „Das machen wir schon immer so!“ verursacht erhebliche Kopfschmerzen. Raus aus der Komfortzone und rein in das Leben! Markus Flicker Fotografie // Bildbearbeitung // Workshops // Reisen // Blog Steiermark Österreich // Finden und Erstellen von visuellen Lösungen für dein Unternehmen Markus Flicker Fotograf & Videograf Graz Contentcreator & Autor Fotografie / Bildbearbeitung / Workshops / Reisen / Blog / Podcast Blog https://MarkusFlicker.com #markusflicker Travelblog Reiseberichte Reiseblog Reisefotografie Fotoreise Facebook: https://www.facebook.com/markusflickerblogger Instagram: https://www.instagram.com/markusflickerblogger/ YouTube: https://www.youtube.com/@markusflicker Podcast: https://open.spotify.com/show/1hebHFjB7sUBxYgwejxY8v?si=a5877d75cd284e5b Danke für deine Google 5 Sterne Bewertung: https://g.page/r/CZ6SirB53d5XEAI/review 365 Tage Erfolgstagebuch Buch https://amzn.to/44489rm #erfolgstagebuch Wie werde ich im Internet sichtbar? Amazon Buch https://amzn.to/3GJklFZ Fotografieren und Filmen mit dem Smartphone? Amazon Buch https://amzn.to/3wrKnae #smartphonefotografie #smartphonevideo 36 Strategeme Amazon Buch: https://amzn.to/3YvX3tM #36strategeme

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