Hunger Habit: Wie wir mit unserem Gehirn zusammenarbeiten können, um ungesunde Essgewohnheiten zu überwinden von Judson Brewer VAK Verlag
Der Autor Judson Brewer
ist ein international renommierter Neurowissenschaftler und Psychiater für Suchterkrankungen. Er lehrt an der „School of Public Health and Medical School“ der Brown University in Providence, Rhode Island, und ist auch als Coach und Berater tätig, u. a. von olympischen Athleten und Ministern. Er ist Autor des internationalen Bestsellers „Raus aus der Angstspirale“.
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Amazon Beschreibung
„Iss nicht dies, sondern das, zähl Kalorien, treib mehr Sport, reiß dich zusammen“ … solche Ratschläge müssen sich Menschen, die mit problematischem Essverhalten kämpfen, anhören. Die Folge: sie fühlen sich schlecht, geben sich selbst die Schuld und fragen sich, warum sie scheinbar zu schwach sind, ihr „falsches“ Verhalten zu überwinden. Mit Diäten und selbstauferlegter Disziplin versuchen sie, ihr Essverhalten in vermeintlich „richtige“ Bahnen zu lenken und erleben regelmäßiges Scheitern und Jo-Jo-Effekte.
So entsteht ein Teufelskreis aus Scham, Schuldgefühlen und Selbsthass, der die Essprobleme nur verstärkt und echte Heilung unmöglich macht. Neurowissenschaftler und Suchtpsychiater Judson Brewer hilft, die wahren Gründe hinter unserem Essverhalten zu verstehen und zu einem guten Umgang mit Essen zurückzukehren: Die Ursprünge unserer Essprobleme liegen nicht in unserem vermeintlich falschen Verhalten, sondern gehen auf Muster im Gehirn zurück, die evolutionär zunächst vorteilhaft waren, in Zeiten ständiger Verfügbarkeit von Nahrung aber oft ins Gegenteil umschlagen – Binge-Eating, Überessen, Heißhunger und Kontrollverlust sind die Folge.
Hunger Habit ist kein Diätratgeber, sondern geht an die Wurzel des Problems: Wir lernen, problematisches Essverhalten dauerhaft abzulegen, indem wir dafür zuständige Abläufe und Verhaltensmuster im Gehirn verstehen und erkennen, wie wir sie gezielt ändern und steuern können. Wenn wir uns endlich selbst verstehen und die Signale unseres Körpers wieder wahrnehmen, tritt Selbstliebe anstelle von Selbsthass und Essen wird von einem Problem endlich wieder zu dem, was es sein soll: Genuss und pure Lebensfreude!
Die Problematik herkömmlicher Ratschläge
Die Aufforderungen wie „Iss weniger“, „Beweg dich mehr“ oder „Reiß dich zusammen“ suggerieren, dass problematisches Essverhalten lediglich eine Frage der Willenskraft sei. Diese simplifizierte Sichtweise ignoriert jedoch die komplexen biologischen, psychologischen und sozialen Faktoren, die das Essverhalten beeinflussen. Das Ergebnis dieser ständigen Aufforderungen:
- Schuldgefühle und Scham: Menschen fühlen sich als Versager, wenn sie trotz aller Anstrengungen ihre Essprobleme nicht in den Griff bekommen.
- Jo-Jo-Effekte: Die Versuche, durch Diäten oder extreme Disziplin ihr Essverhalten zu regulieren, führen oft zu kurzzeitigen Erfolgen, gefolgt von Rückfällen und Gewichtszunahme.
- Ein Teufelskreis: Die emotionale Belastung aus Scham und Schuld verstärkt das problematische Essverhalten, da Essen oft als Trostmittel dient.
Evolutionäre Ursachen: Warum unser Gehirn so funktioniert
Judson Brewer führt die Ursachen von Essproblemen auf tief in der Evolution verwurzelte Mechanismen zurück. Das menschliche Gehirn ist darauf programmiert, Belohnung zu suchen und Schmerz zu vermeiden. In Zeiten von Nahrungsknappheit war dies ein Überlebensvorteil:
- Nahrungsaufnahme als Belohnung: Der Genuss von Nahrung löst Glücksgefühle aus, die durch die Freisetzung von Dopamin verstärkt werden.
- Heißhunger als Überlebensstrategie: In einer Umgebung, in der Nahrung knapp ist, war es evolutionär sinnvoll, so viel wie möglich zu essen, wenn Nahrung verfügbar war.
Doch in der modernen Welt, in der Nahrung ständig verfügbar ist und oft stark verarbeitet ist, können diese einst nützlichen Mechanismen ins Gegenteil umschlagen. Zucker, Fett und Salz stimulieren unser Belohnungssystem übermäßig und verstärken Heißhungerattacken sowie Überessen.
Die Rolle des Gehirns: Muster und Gewohnheiten
Brewer erklärt, dass unser Essverhalten auf Gewohnheiten beruht, die durch wiederholte Erfahrungen in unserem Gehirn „verdrahtet“ werden. Diese Gewohnheiten entstehen durch:
- Trigger: Ein emotionaler Auslöser wie Stress oder Langeweile.
- Verhalten: Essen als Reaktion auf diesen Trigger.
- Belohnung: Das kurzfristige Gefühl von Trost oder Zufriedenheit, das durch das Essen entsteht.
Mit der Zeit wird dieser Kreislauf automatisiert, sodass wir oft nicht einmal bewusst wahrnehmen, warum wir essen.
Der radikal andere Ansatz von Judson Brewer
Statt den Menschen Disziplin oder Diäten zu predigen, plädiert Brewer für einen achtsamen und selbstfürsorglichen Umgang mit Essen. Sein Ansatz hebt sich in mehreren entscheidenden Punkten von traditionellen Methoden ab:
1. Selbstverständnis statt Selbstvorwürfe
Brewer zeigt, dass Essprobleme nicht das Resultat von Schwäche oder mangelnder Selbstkontrolle sind, sondern von neurologischen Prozessen, die wir beeinflussen können, sobald wir sie verstehen. Diese Erkenntnis nimmt den Betroffenen die Last der Schuld und schafft Raum für eine mitfühlendere Selbstwahrnehmung.
2. Achtsamkeit als Schlüssel
Anstatt Essgewohnheiten mit Willenskraft zu bekämpfen, schlägt Brewer vor, achtsam mit den eigenen Gefühlen, Gedanken und körperlichen Empfindungen umzugehen:
- Trigger erkennen: Welche Situationen oder Emotionen führen dazu, dass ich essen möchte?
- Verhaltensmuster durchschauen: Was suche ich wirklich, wenn ich esse? Trost, Freude, Ablenkung?
- Bewusste Entscheidungen treffen: Anstatt automatisch zu handeln, können wir innehalten und uns fragen, ob wir wirklich hungrig sind.
3. Neugier statt Verurteilung
Brewer ermutigt die Leser:innen, neugierig auf ihre eigenen Verhaltensmuster zu werden. Diese Neugier ersetzt Selbstkritik durch eine offene, nicht wertende Haltung, die das Gehirn in die Lage versetzt, neue Wege zu gehen.
4. Der Weg zur Selbstliebe
Durch das Verständnis der eigenen Bedürfnisse und die achtsame Wahrnehmung der Körpersignale entsteht eine neue Beziehung zum eigenen Körper und zum Essen. Selbstliebe und Selbstakzeptanz treten an die Stelle von Scham und Selbsthass.
Praxisnah und effektiv: Tools und Übungen
Brewer bietet im Buch praktische Ansätze, die leicht in den Alltag integriert werden können:
- Achtsamkeitsübungen: Wie Body Scans oder Atemmeditationen, um den Körper und seine Signale besser wahrzunehmen.
- Das Erkunden von Gelüsten: Anstatt Gelüste zu bekämpfen, werden sie untersucht, um ihre Ursachen und ihre kurzfristigen Auswirkungen zu verstehen.
- Positive Verstärkung: Gesunde Entscheidungen bewusst wahrnehmen und feiern, um das Belohnungssystem des Gehirns positiv zu beeinflussen.
Genuss statt Kampf: Essen als Lebensfreude
Das Ziel von Brewers Ansatz ist es, Essen wieder zu dem zu machen, was es eigentlich sein sollte: ein natürlicher und freudvoller Teil des Lebens. Anstatt Essen als Problem oder Herausforderung zu sehen, können wir lernen, es bewusst und mit Genuss zu erleben.
Ein revolutionärer Blick auf Essgewohnheiten
Judson Brewers Hunger Habit geht an die Wurzeln problematischen Essverhaltens und zeigt, wie tief verwurzelte neurologische Muster unser Verhalten beeinflussen. Durch einen achtsamen und verständnisvollen Ansatz bietet das Buch eine nachhaltige Alternative zu Diäten und Selbstkasteiung. Es lehrt uns, uns selbst zu verstehen, unseren Körper zu respektieren und unsere Beziehung zu Essen zu heilen. Das Buch ist eine unverzichtbare Lektüre für alle, die mit Essproblemen kämpfen, und bietet gleichzeitig eine kraftvolle Botschaft: Veränderung ist möglich, und sie beginnt mit Selbstliebe und Achtsamkeit.