„Frei in der Wildnis: Einen Monat nur mit einem Messer“ von Bernd Pfleger (Freya Verlag)
Ein mutiger Selbstversuch – Ein Monat Wildnis mit nichts als einem Messer
In seinem außergewöhnlichen Buch „Frei in der Wildnis: Einen Monat nur mit einem Messer„ nimmt uns der österreichische Biologe, Wildnis-Guide und Abenteurer Bernd Pfleger mit auf eine Reise, die weit über das körperliche Überleben hinausgeht – sie ist eine spirituelle, philosophische und ökologische Auseinandersetzung mit der Natur und der eigenen Existenz. Im Zentrum des Buches steht ein Selbstversuch: 30 Tage lang lebt Pfleger in einem abgelegenen Teil der Karpaten, im Poloniny-Nationalpark im äußersten Osten der Slowakei – ausgestattet nur mit der Kleidung, die er trägt, einem Messer und sieben Kameraakkus, um seine Erfahrungen zu dokumentieren.
Setting und Motivation
Die Karpaten sind eine der letzten Regionen Europas, in denen sich ursprüngliche Urwälder erhalten haben. Doch selbst diese entlegene Gegend ist bedroht: Die Holzindustrie schreckt nicht davor zurück, unter dem Deckmantel „legaler“ Forstwirtschaft auch in Nationalparks und geschützte Gebiete einzudringen. Für Bernd Pfleger ist diese Zerstörung ein Alarmsignal – sein Experiment versteht sich nicht nur als persönliche Herausforderung, sondern auch als Protestaktion gegen die Abholzung der letzten Wildnisse Europas.
Reduktion auf das Wesentliche
Das zentrale Motiv des Buches ist radikale Reduktion. Pfleger verzichtet auf jegliche moderne Ausrüstung: keinen Schlafsack, keine Plane, kein Zelt, kein Feuerzeug, keine Vorräte. Nur das Messer ist erlaubt – ein Symbol für das absolute Minimum an menschlicher Technologie. Damit begibt er sich zurück in einen Zustand, der eher dem eines Urmenschen ähnelt als dem eines modernen Survival-Touristen.
Er schläft in Laubhaufen, Höhlen oder unter Bäumen, trinkt aus Bächen, ernährt sich von Wildpflanzen, Pilzen, Insekten und kleinen Tieren. Das Buch ist in Tagebuchform gehalten, wodurch der Leser unmittelbaren Zugang zu Pflegers innerem Erleben bekommt: Er schildert Hunger, Kälte, körperliche Erschöpfung, aber auch Glücksmomente, Staunen, tiefe Naturerlebnisse und eine sich wandelnde Wahrnehmung der Welt.
Die Wildnis als Spiegel der Seele
Neben der physischen Komponente ist „Frei in der Wildnis„ auch ein psychologisches und spirituelles Abenteuer. In der völligen Abwesenheit von Ablenkung beginnt eine stille Auseinandersetzung mit dem Selbst. Pfleger schreibt über Ängste, Einsamkeit, Selbstzweifel – aber auch über eine zunehmende Klarheit, über das Erleben der Natur nicht als Kulisse, sondern als umfassenden, lebendigen Organismus.
Sein Körper verändert sich: Er verliert fast 17 Kilogramm Gewicht. Doch was noch mehr zählt: Auch seine Denkweise verändert sich. Inmitten der rauen Schönheit des Waldes keimt eine Demut, eine Ehrfurcht vor dem Leben und ein tiefes Misstrauen gegenüber der destruktiven Selbstverständlichkeit moderner Lebensweise.
Ein Appell an den Naturschutz
Ein wesentlicher Teil des Buches widmet sich den ökologischen und politischen Aspekten. Pfleger kritisiert die Scheinheiligkeit vieler staatlicher Naturschutzprogramme und zeigt auf, wie Schlupflöcher im Gesetz ausgenutzt werden, um sogar in Nationalparks industrielle Holzeinschläge zu betreiben. Besonders erschreckend ist seine Beobachtung, dass uralte Bäume mit teils über 300 Jahren gefällt und als „Brennholz“ verkauft werden.
Durch seine dokumentarischen Videos (über eine App mit dem Buch abrufbar) und präzise Beobachtungen verleiht er seiner Kritik Substanz. Es ist ein Aufschrei für den Erhalt echter Wildnis – nicht als romantische Kulisse, sondern als essentielles Ökosystem für unser aller Zukunft.
Stil und Sprache
Pfleger schreibt in einem klaren, direkten Stil, der dennoch poetisch ist. Die Naturbeschreibungen sind atmosphärisch dicht, nie kitschig. Besonders berührend ist seine Ehrlichkeit – er versteckt weder seine Fehler noch seine Ängste. Es entsteht das Porträt eines Menschen, der sich mit einer radikalen Ehrlichkeit dem Leben stellt, wie es in seiner rohesten Form ist.
Die Tagebucheinträge variieren in Länge und Intensität – manche Tage sind geprägt von Hunger und Trostlosigkeit, andere von überwältigender Schönheit. Diese Variation macht das Buch lebendig und authentisch – es gibt keine Heldeninszenierung, sondern eine reale menschliche Erfahrung.
Rezeption und Wirkung
Das Buch wurde bereits kurz nach Erscheinen im Januar 2025 als außergewöhnlich kraftvoll gelobt. Leserinnen und Leser berichten von Gänsehautmomenten, von einer tiefen Berührung und einem neuen Blick auf Natur, Konsum und Selbstgenügsamkeit. Viele vergleichen die Lektüre mit einem meditativen Erlebnis – sie entschleunigt, sie rüttelt auf.
In einer Zeit, in der Natur zunehmend zur Freizeitkulisse degradiert wird, ist „Frei in der Wildnis„ ein kraftvolles Gegengewicht. Es ist eine Erinnerung daran, was es heißt, wirklich zu leben – mit allen Sinnen, mit Risiko, mit Hingabe.
„Frei in der Wildnis“ ist mehr als ein Survival-Tagebuch. Es ist ein leidenschaftlicher Appell für die Rückbesinnung auf das Wesentliche, eine radikale Naturerfahrung und ein engagiertes Plädoyer für den Erhalt der letzten Wildnisgebiete Europas. Bernd Pfleger gelingt es, die Leserinnen und Leser nicht nur zu faszinieren, sondern sie auch tief im Innersten zu berühren. Wer dieses Buch liest, wird sich unweigerlich fragen: Was brauche ich wirklich zum Leben? Und: Was ist der Preis unserer Bequemlichkeit?
Empfehlung:
Für alle, die sich für Natur, Wildnis, Selbstfindung, ökologische Verantwortung oder persönliche Grenzerfahrungen interessieren – dieses Buch ist ein Muss. Inspirierend, aufrüttelnd, bewegend.
Frei in der Wildnis: Einen Monat nur mit einem Messer
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