Wer Photoshop hat, braucht nicht fotografieren zu können – oder doch?
Es gibt diesen einen Satz, den du als Fotograf oder Fotografin mit Photoshop vermutlich schon viel zu oft gehört hast. Ein Satz, der sich hartnäckig durch Gespräche mit Kunden zieht, als wäre er ein unumstößliches Gesetz. Du hast ja Photoshop, also kannst du ohnehin alles retuschieren. Ein falsch gesetztes Licht, eine unruhige Haarsträhne, ein schiefer Hintergrund oder gar ein kompletter Schattenwurf, der quer durchs Gesicht läuft, sollen durch ein paar Klicks im digitalen Wunderprogramm einfach verschwinden. Doch je länger du in dieser Branche arbeitest, desto deutlicher spürst du, wie weit die Vorstellung vieler Menschen von der Realität entfernt ist. Denn die Wahrheit ist eine völlig andere. Photoshop ist ein mächtiges Werkzeug, aber es ersetzt kein fotografisches Können. Es ist nicht der magische Trick, den man einfach aus dem Ärmel schüttelt, sondern ein Fundament, das nur dann funktioniert, wenn die Aufnahme selbst solide und professionell vorbereitet wurde. In einer Zeit, in der künstliche Intelligenz, Handyfotografie und Social-Media-Filter den Menschen das Gefühl geben, jedes Bild ließe sich anschließend grenzenlos manipulieren, gewinnt dieser Satz noch mehr Gewicht. Photoshop ist keine Abkürzung für mangelnde Vorbereitung und kein Ersatz für Lichtverständnis, Bildkomposition und professionelles Arbeiten am Set. Und je intensiver du dich mit Fotografie beschäftigst,…