Saufen nur in Zimmerlautstärke von Hans Rath

Saufen nur in Zimmerlautstärke

Freunde gibt’s, die gibt’s gar nicht: Die neue Komödie von Hans Rath nach der „Und-Gott-sprach“-Trilogie

In Adams Leben knirscht es gewaltig. Als sein Herz rebelliert und damit ein deutliches Signal sendet, fliegt er nach Island, um in der urwüchsigen Landschaft gründlich über sein Leben nachzudenken. Im Sturm stürzt Adam von einer Klippe – und wird von einem seltsamen Typen gerettet: Magnus, ein kleinwüchsiger, etwas verlotterter Mittzwanziger in Wollklamotten. Der behauptet, ein waschechter Troll zu sein – in dessen Schuld Adam nun steht. Was in Island so viel heißt wie: Magnus genießt Sonderrechte, und Adam wird ihn nicht wieder los, auch nicht bei der Rückreise nach Berlin. Dort versucht Adam, sein Leben aufzuräumen, doch der anarchische Magnus stürzt es immer tiefer ins Chaos.

 

Persönlich hätte ich mir das Buch weder auf Grund vom Cover noch vom Titel gekauft, der Inhalt hat allerdings sehr schnell überzeugt!

Hans Rath

Hans Rath, Jahrgang 1965, studierte Philosophie, Germanistik und Psychologie in Bonn. Er lebt mit seiner Familie in Berlin, wo er unter anderem als Drehbuchautor tätig ist. Mit der Romantrilogie «Man tut, was man kann», «Da muss man durch» und «Was will man mehr» hat Rath sich eine große Fangemeinde geschaffen. Zwei der Bücher wurden bereits fürs Kino verfilmt. «Und Gott sprach: Wir müssen reden» sowie «Manchmal ist der Teufel auch nur ein Mensch» wurden ebenfalls zu Bestsellern.

 

Das Buch „Saufen nur in Zimmerlautstärke“ von Hans Rath ist eine humorvolle und zugleich tiefgründige Erzählung über die Abgründe und Herausforderungen des Lebens eines Alkoholikers. Der Roman wurde erstmals 2010 veröffentlicht und hat seitdem viele Leser mit seiner einfühlsamen Darstellung und seinem ironischen Humor begeistert.

Die Geschichte handelt von Ernst Wilhelm Kannemann, einem 52-jährigen Werbetexter, der ein Leben führt, das von Alkohol dominiert wird. Sein Trinkverhalten hat seine Ehe zerstört, seine Karriere ruiniert und ihm jede Art von sozialer Anerkennung entzogen. Ernst ist ein klassischer Alkoholiker, der es nicht schafft, ohne Alkohol zu leben, aber gleichzeitig denkt, dass er die Kontrolle über sein Leben hat.

Der Autor, Hans Rath, zeichnet das Leben von Ernst auf eine Weise nach, die sowohl humorvoll als auch traurig ist. Ernst wird als skurrile Figur dargestellt, die mit ihrem Trinkverhalten eine Reihe von absurden und komischen Situationen erlebt. Doch gleichzeitig zeigt Rath die tiefgreifenden Auswirkungen des Alkoholismus auf das Leben und die Beziehungen von Ernst.

Eine entscheidende Wendung in der Geschichte tritt ein, als Ernst eine Entzugstherapie beginnt und versucht, sein Leben in den Griff zu bekommen. Während dieser Zeit begegnet er anderen Patienten in der Klinik, die ebenfalls mit ihren Dämonen kämpfen. Diese Begegnungen ermöglichen es dem Leser, die verschiedenen Facetten des Alkoholismus aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten.

Was „Saufen nur in Zimmerlautstärke“ besonders macht, ist die Art und Weise, wie Hans Rath die Themen Alkoholismus und Sucht behandelt. Er vermeidet es, ein moralisches Urteil über Ernst zu fällen, und zeigt stattdessen Mitgefühl und Verständnis für seine Figur. Der Leser wird dazu angeregt, über die komplexen Ursachen und Auswirkungen von Sucht nachzudenken, ohne in einfache Schwarz-Weiß-Kategorien zu verfallen.

Darüber hinaus fängt Rath die Stimmung und Atmosphäre der Entzugstherapie einfühlsam ein. Er beschreibt die Gruppentherapiesitzungen, die individuellen Gespräche mit den Therapeuten und die Interaktionen zwischen den Patienten auf eine Weise, die authentisch und berührend ist. Es wird deutlich, dass der Weg zur Genesung steinig und voller Rückschläge sein kann, aber auch Hoffnung und Unterstützung bietet.

Ein weiterer Aspekt, der das Buch auszeichnet, ist der Schreibstil von Hans Rath. Seine Prosa ist witzig und unterhaltsam, aber gleichzeitig einfühlsam und eindringlich. Er findet den richtigen Ton, um das ernste Thema des Alkoholismus auf eine Weise anzugehen, die den Leser fesselt und zum Nachdenken anregt.

Insgesamt ist „Saufen nur in Zimmerlautstärke“ von Hans Rath ein beeindruckender Roman, der auf einfühlsame Weise das Leben eines Alkoholikers und seinen Weg zur Genesung beleuchtet. Es ist eine Geschichte über die menschliche Fähigkeit zur Veränderung und zur Überwindung von Sucht, aber auch über die Bedeutung von Mitgefühl und Unterstützung in schwierigen Zeiten. Das Buch ist nicht nur eine humorvolle Lektüre, sondern auch eine tiefgründige Reflexion über ein ernstes gesellschaftliches Problem.

 

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